Welcher Hersteller hat sich nicht schon einmal gewünscht, dass seine Marke in mehreren Ländern vertrieben wird? Das Wachstum des europäischen Bio-Marktes, der 2020 auf 52 Milliarden Euro geschätzt wird (+15 % im Vergleich zu 2019) , und innergemeinschaftliche Handelsbeziehungen² lassen diesen Traum Wirklichkeit werden.
Und da es sich um einen Trend handelt, könnte man fast den Eindruck haben, dass das Unterfangen einfach sein wird! Genauso wie bei der Einführung einer eigenen Bio-Marke, sollte auch der Export gut vorbereitet werden, damit es bei der Realisierung nicht zu Engpässen kommt. Denn selbst wenn man auf seinem eigenem Markt Marktführer ist, heißt das nicht, dass man sich automatisch auf einem anderen Markt in der gleichen Position befinden wird!
Auf den Export vorbereitet sein
Bevor man mit dem Export beginnt, sollte man dazu bereit sein. Dazu gibt mehrere Fragen, die Sie sich im Voraus stellen sollten: Habe ich die Kompetenz in Bezug auf die Produktionskapazität? In Bezug auf Personalmanagement/- Verwaltung? In Bezug auf das Betriebskapital? Der erste Schritt besteht darin, eine ausgiebige Analyse zu erstellen, um sich über die Machbarkeit zu vergewissern, ebenso wie eine Marktstudie und einen Businessplan zu erstellen, um die Risiken in Schach zu halten.
Mit dieser Vorgehensweise können Sie Ihre Organisation entsprechend Ihrer Internationalisierung besser festlegen. Die interne Strukturierung, der Bedarf an Kompetenzen oder Schulungen sowie Ihre Logistik müssen im Vorfeld definiert werden, damit Sie prüfen können, ob Sie das Potenzial haben, zu exportieren, und welche Korrekturmaßnahmen Sie eventuell einleiten müssten. Informieren Sie sich über verfügbare Unterstützungen und Finanzierungen, sowohl auf regionaler als auch auf europäischer Ebene (Subventionen, Darlehen…) oder im privaten Bereich (Banken, MEDEF, CCE…).
Unterschiedliche Märkte
Nicht alle europäischen Länder sind gleich organisiert und funktionieren in gleicher Weise. Das französische Vertriebsnetz z. B. ist nicht mit dem deutschen vergleichbar. In Deutschland wird der Markt beispielsweise nach Regionen strukturiert (nach dem Vorbild des Landes), und es gibt Vereinbarungen zwischen den verschiedenen Verteilern. Während in Frankreich alle untereinander konkurrieren.
Dasselbe gilt für die Qualitätsstandards. Die europäischen Vorlagen sind durchaus vereinheitlicht, aber es gibt verschiedene lokale Gütesiegel, die von Fachleuten und Privatpersonen besser anerkannt werden. Außer der Zertifizierung können auch die Qualitätsanforderungen von Land zu Land unterschiedlich sein, z. B. was den Ort der Beschaffung, die Verarbeitungsverfahren usw. angeht.
Bevor man sich in den Export begibt, sollte man die gegebene Wirtschaftsstruktur gut kennen. Genauso wichtig ist es, die richtigen Kontakte zu haben oder zu wissen, wie man sie findet.
Kulturelle Unterschiede
Ein weiterer wichtiger Punkt, den es zu berücksichtigen gilt, wenn man sich in den Export begeben möchte, sind die kulturellen und gastronomischen Unterschiede! Diese werden oft vernachlässigt, spielen aber eine wichtige Rolle für Ihren „product market fit“ sowie für Ihre Kommunikation und Ihr Marketing. In Deutschland kann ein Frühstück zum Beispiel durchaus auch herzhaft und üppig sein. Im Gegensatz zu Frankreich, wo das klassische Frühstück eher süß und leicht ist. Daher sollte man bei der Kommunikation, beispielsweise über Frühstücksflocken, auch immer die kulturellen und gastronomischen Eigenschaften des jeweiligen Export-Landes bedenken!
Bevor Sie Ihr Produkt exportieren, sollten Sie sich fragen, ob und wie es konsumiert wird, damit Sie Ihre gesamte Kommunikation, aber auch Ihre Verpackungen an den lokalen Markt anpassen können. Ein deutscher Verbraucher wird eher auf eine besondere, einzigartige Verpackung reagieren, die auf die Originalität des Produkts hinweist, als auf Storytelling (Zutaten, Herkunft, Nährwerttabelle, Argumente…), vor allem wenn die Texte auf Deutsch geschrieben sind (voir remarque plus haut). Also die Texte am besten übersetzen oder mit idiomatischen Wendungen übersetzen lassen, um alle Chancen zum Erfolg abzusichern !
Ecolive & Deutschland
Bei Ecolive stellen wir Deutschland sehr stark in den Vordergrund, da es sich um den größten europäischen Bio-Markt handelt (15 Mrd., gefolgt von Frankreich mit 12,7 Mrd.). Zum einen befinden sich in Deutschland die Pioniere und Vorreiter zu vielen Themen im Zusammenhang mit der Bio-Branche und zum anderen liegt es auch daran, dass Ecolive ohne Deutschland nicht existieren würde.
Olivier Potaufeux, Co-Geschäftsführer von Ecolive, kennt den deutschen Markt seit über 20 Jahren – dort hat er fast 10 Jahre lang als Exportkaufmann gearbeitet. Angesichts der steigenden Nachfrage deutscher Bio-Produzenten, die nach Frankreich exportieren wollten, beschloss er, Ecolive zu gründen, um sie im Vertriebsnetz von spezialisierten und Inhabergeführten Bio-Läden zu begleiten. Kurze Zeit später waren es französische Bio-Produzenten die die gleiche Anfrage für Deutschland stellten.
Die ersten Aktivitäten von Ecolive konzentrierten sich auf die geschäftliche Entwicklung von bio-zertifizierten Marken zwischen Deutschland und Frankreich. Zwölf Jahre später sind wir immer noch auf diesen Märkten sowie in den Benelux-Staaten tätig, mit einer Reihe von Dienstleistungen und Unternehmensberatungen, die auf jede Phase Ihrer Entwicklung zugeschnitten sind, sei es für nationale oder internationale Aktivitäten.
Möchten Sie Ihre Marke in einem unserer Länder aufbauen? Benötigen Sie dafür Beratung? Kontaktieren Sie uns direkt über das untenstehende Formular und wir freuen uns darauf, mit Ihnen über Ihre Pläne zu sprechen!